Workation

Workation beschreibt die Verschmelzung von Arbeit und Urlaub. Hierbei handelt es sich um eine Form der Arbeit, die an einem beliebigen Urlaubsort ausgeübt werden kann.
Workation: Arbeiten im Urlaub

Workation ist ein neues Phänomen der Arbeitswelt, das die Begriffe Arbeit und Urlaub neu definiert. Ähnlich wie eine sich durch Flexibilität auszeichnende Telearbeit hat auch Workation eine große Chance, die Arbeitswelt und die damit verbundene Arbeitsweise zu revolutionieren. In diesem Beitrag erfahren Sie, was genau es damit auf sich hat.

Definition: Was versteht man unter Workation?

Der Begriff Workation setzt sich aus zwei englischen Worten „Work“ und „Vacation“ zusammen. Das heißt auf Deutsch übersetzt eine Kombination aus Arbeit und Urlaub. Es handelt sich hierbei um eine Form der Arbeit, die an einem beliebigen Urlaubsort ausgeübt werden kann. Das Endergebnis ist die Verschmelzung von Arbeit und Urlaub, die bisher als Gegensätze betrachtet wurden.

Workation ist von Work and Travel abzugrenzen, denn das Ziel von Work and Travel ist es, den Auslandsaufenthalt durch Gelegenheitsjobs zu finanzieren. Diese Form des Reisens ist besonders bei jungen Erwachsenen beliebt, die ihre Reiseträume kostengünstig verwirklichen wollen. Bei Workation wird hingegen ein Hauptjob dort ausgeübt, wo Reisende ihren Erholungsurlaub verbringen.

Trends der Pandemie: Verschmelzung von Arbeit und Urlaub

Die Arbeitswelt befindet sich im tiefen Wandel, der einerseits auf die zunehmende Digitalisierung von Arbeitsprozessen und andererseits auf die Pandemie zurückzuführen ist. Die Verschmelzung von Arbeit und Urlaub wird zur neuen Realität, die Mitarbeiter genauso wie Unternehmen annehmen müssen, um den Anforderungen der heutigen Zeit nachzukommen.

Sie setzt ebenfalls starke Impulse für die Entwicklung von Tourismus, der arbeitende Reisende als neue Zielgruppe entdeckt hat. Workation Anbieter bemühen sich darum, die Arbeit in Hotels zu einem einmaligen Erlebnis zu machen, indem sie attraktive Arbeitsräume als Arbeitsplatz zur Verfügung stellen. Hier können Arbeitnehmer den Alltag hinter sich lassen und den eigenen Horizont erweitern.

Für wen eignet sich das neue Arbeitsmodell?

Workation ist ein Arbeitsmodell, das nur für bestimmte Berufsgruppen in Frage kommt. Zu den Zielgruppen gehören Arbeitnehmer, Selbständige sowie Freiberufler, die ihre Aufgaben ohne persönliche Anwesenheit im Büro oder beim Kunden erledigen können. Sie arbeiten ausschließlich digital und bedienen sich mobiler Endgeräte, wie z. B. einem Laptop, die sich problemlos überallhin mitnehmen lassen.

Workation bietet sich vor allem für diese Berufsgruppen an:

  • Blogger und Copywriter
  • Buchhalter
  • (Grafik-)Designer
  • Programmierer und Softwareentwickler
  • Vloger und Podcaster
  • Digitale Nomaden

Zudem ermöglicht es die zunehmende Digitalisierung von Arbeitsprozessen, Workation in vielen anderen Berufsbereichen einzusetzen. Hier angesprochen sind unter anderem Projekt- und Marketingmitarbeiter sowie Business Analysten und Coaches, die ihrer Arbeitstätigkeit (teilweise) im Homeoffice – also an verschiedenen Orten – nachgehen können.

Welche Vorteile bringt Workation?

Es gibt einige gute Gründe, warum sich immer mehr Menschen und Unternehmen für dieses Arbeitsmodell entscheiden.

Vorteile für Arbeitnehmer:

  • Aufgeschlossene und gut organisierte Mitarbeiter freuen sich über mehr Flexibilität, welche sie dank einer Workation gewinnen können.
  • Dieses Arbeitsmodell fördert Kreativität und die Bereitschaft, mit neuen Arbeitsformen zu experimentieren.
  • Workation bietet die Möglichkeit, den Austausch mit Gleichgesinnten zu finden und während der Arbeit spannende Dinge zu tun.

Vorteile für Unternehmen:

Welche Nachteile bringt Workation?

Trotz aller Vorteile, die sich aus diesem Arbeitsmodell ergeben, dürfen einige Nachteile nicht vernachlässigt werden.

Nachteile für Arbeitnehmer:

  • Mitarbeiter, die Arbeit und Urlaub nicht miteinander verbinden wollen, können einen gewissen Druck verspüren, während ihres Urlaubs einsatzbereit sein zu müssen.
  • Während für manche Mitarbeiter Workation einen positiven Beitrag zur Work-Life-Balance leistet, kann sie für andere den ungewollten Eingriff in die Privatsphäre bedeuten.
  • Mitarbeiter, die an einer Workation teilnehmen, stehen nicht selten unter Kritik ihrer Arbeitskollegen. Eine solche Kritik ist auf Neid und Missgunst zurückzuführen.

Nachteile für Unternehmen:

  • Workation erfordert einen großen Kommunikations- und Koordinationsaufwand, der zur Überlastung von Mitarbeitern im Büro führen kann.
  • Ein Arbeitgeber hat wenig bis gar keine Kontrolle über die Art und Weise, wie ein Mitarbeiter seine Aufgaben während des Urlaubs erledigt.
  • Workation kann für eine schlechte Stimmung im Büro sorgen und ein erhöhtes Konfliktpotenzial bergen.
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Voraussetzungen für eine gelingende Workation

Workation kann nur dann gut funktionieren, wenn gewisse Voraussetzungen auf beiden Seiten erfüllt sind. Unternehmen müssen Arbeitsbedingungen überprüfen und akzeptable Standards erarbeiten, um ein gutes Gelingen dieses Arbeitsmodells zu gewährleisten und spätere Missverständnisse vorzubeugen. Diese Fragen helfen dabei, ein Konzept für Workation in einem Unternehmen erfolgreich umzusetzen:

  • Wie sollte die Kombination aus Arbeit und Urlaub in der Praxis aussehen?
  • An welchen Tagen sollte ein Mitarbeiter seine Arbeit erledigen und welche Tage kann er für den „normalen“ Urlaub nutzen?
  • In welchem Zeitfenster sollte ein Mitarbeiter für Telefon- und Videogespräche mit Vorgesetzten und Arbeitskollegen erreichbar sein?
  • Besteht eine schnelle und stabile Internetverbindung am Urlaubsort?
  • Wie schaut es mit Ausstattung im Hotelzimmer aus? Hat ein Mitarbeiter den Zugang zum Schreibtisch oder muss er auf Coworking Spaces in der Umgebung zugreifen?
  • Welche Maßnahmen sind zu treffen, um den an einer Workation teilnehmenden Mitarbeiter zu gutem Einsatz zu motivieren und ans Unternehmen zu binden?

Abgesehen davon, müssen Mitarbeiter über gewisse Kompetenzen verfügen, um eine Workation stets zur vollen Zufriedenheit des Arbeitgebers auszuüben. Dazu gehören:

  • Ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Selbstdisziplin
  • Ein gutes Zeitmanagement
  • Außerordentliche Kommunikationsskills
  • Mut und Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem
  • Widerstandsfähigkeit gegen Kritik und Neid anderer Menschen
  • Ein starkes Selbstbewusstsein

Workation im Ausland: Wichtige rechtliche Aspekte

Workation Aufenthalte im Ausland bedeuten für Mitarbeiter nicht nur unvergessliche Reisen und ein atemberaubendes Naturerlebnis. Sie sind vor allem auch mit rechtlichen Aspekten verbunden, die im Kopf behalten werden sollten. Es folgt eine Übersicht über arbeitsrechtliche, steuerliche und sozialversicherungsbezogene Regelungen.

Was ist in Sachen Arbeitsrecht zu beachten?

Geht ein Arbeitnehmer einer beruflichen Tätigkeit während des Urlaubs im Ausland nach, greift das deutsche Arbeitsrecht. Dies gilt allerdings nur, wenn eine solche Tätigkeit höchstens vier Wochen dauert. Bei längeren Workation Aufenthalten im Ausland sind nationale Regelungen zu beachten. Je nach Land und den bestehenden Abkommen kann es erforderlich sein, ein Arbeitsvisum für eine Workation zu beantragen.

Welchen Einfluss hat Workation auf Steuern?

Ein Mitarbeiter, der an einer Workation im Ausland teilnimmt, muss steuerliche Pflichten erfüllen. Hier gilt das folgende Prinzip: Dauert seine berufliche Tätigkeit während des Urlaubs im Ausland 183 Tage im Jahr oder kürzer, gilt das deutsche Lohnsteuerrecht. Im Fall von längeren Workation Aufenthalten ist ein Mitarbeiter in seinem Urlaubsland steuerpflichtig.

Wie sieht es mit der Sozialversicherung aus?

Grundsätzlich gilt für Arbeitnehmer: Arbeiten sie in Deutschland, sind sie auch in Deutschland sozialversichert. Eine Workation im Ausland kann eine Auswirkung auf die Sozialversicherung haben. Folgende Faktoren spielen dabei eine Rolle:

  • Ein Urlaubsland, in dem eine Workation erfolgt.
  • Die Dauer eines Workation Aufenthaltes.

Workation innerhalb der EU

Ein Mitarbeiter, der unregelmäßig an einer Workation in einem EU-Land teilnimmt, muss keine Maßnahmen in Bezug auf die Sozialversicherung ergreifen. Er bleibt versichert nach dem deutschen Sozialversicherungsrecht. Diese Regel erstreckt sich ebenfalls auf unregelmäßige Workation Aufenthalte in der Schweiz, Lichtenstein, Island und Norwegen.

Findet eine Workation regelmäßig statt, greift immer noch das deutsche Sozialversicherungsrecht. In diesem Fall muss zumindest 25 Prozent der Arbeit in Deutschland erfolgen. Voraussetzung ist allerdings, dass es sich um einen deutschen Arbeitgeber handelt und ein Mitarbeiter seinen Wohnsitz in Deutschland hat.

Workation außerhalb der EU

Befindet sich eine Workation außerhalb eines EU-Landes, hängt die Sozialversicherung von den Abkommen zwischen den betreffenden Staaten ab.

Verfasst von Sandy Lanuschny

Den Mehrwert von Papershift stets im Blick, versorgt Euch Sandy mit spannenden Beiträgen zu den Themen Dienstplanung und Zeiterfassung.



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